TANDEM 5

Tandem #5

TANDEM 5

Tandem #5

Dietrich Gnüchtel und Heinrich Mauersberger

Die Tandem-Reihe findet im Rahmen des Vor- und Nachlassprojektes des BBK Leipzig e.V. statt. Mitglieder der Jahrgänge vor 1960 gestalten gemeinsam mit einem/r jüngeren Künstler:in aus den Reihen des Vereins eine Ausstellung im 4D Projektort.

Tandem #5 ist eine Duoausstellung von Dietrich Gnüchtel (*1942) und Heinrich Mauersberger (*1987). Die beiden gebürtigen Leipziger zeigen eine Auswahl an Malerei und Zeichnungen.

Vernissage mit Künstlergespräch // 9.11.2023, 18 Uhr
Finissage in Anwesenheit der Künstler // 13.12.2023, 18-20 Uhr

Laufzeit // 10.11. – 14.12.2023

Ort // 4D Projektort des BBK LEIPZIG e.V.,
Tapetenwerk Haus B, Lützner Straße 91, 04177 Leipzig
Öffnungszeiten // Di–Do 10–16 Uhr und nach Vereinbarung
Dietrich Gnüchtel, Schwarz mit aufgebrochenen Rändern, 1995, Mischtechnik auf Leinwand, 110 x 90 cm

Dietrich Gnüchtel

Der Leipziger Kunsthistoriker Dr. Peter Guth attestiert Dietrich Gnüchtel eine geistige Verwandtschaft zu Antonio Tapies, er schreibt: „Gnüchtel modelliert aus rauen Sackleinwänden, Pappen, (…) gebrauchten Papieren landschaftsgleiche, non-figurative Bildoberflächen. (…)
In die durch die unterschiedlichen Materialien reliefierten Oberflächen dringen Farbspuren ein, hinterlassen Täler und Erhebungen. Bisweilen einsteht der Eindruck, man habe archäologische Ausgrabungsfelder oder Luftbildaufnahmen von unendlich weiten Landschaften vor sich. (…)
Er geht über die Diskussion gesellschaftlicher Entwicklungsprobleme hinaus und setzt stattdessen bei der Frage der Existenz der Menschen überhaupt an. So ist der größte Zusammenhang, der sich heute im Blick auf das globale ökologische Desaster geradezu aufdrängt, hergestellt. (…) Er bietet dem Betrachter Anlässe, nach dem eigenen inneren Gleichgewicht zu suchen.“

Heinrich Mauersberger, Kipper, Kind und Klötze, 2023, Öl auf Leinwand, 50x40

Heinrich Mauersberger

Heinrich Mauersberger, Jahrgang 1987, zeigt in seiner Malerei Landschaften gespannter Stille. Oft sind es verlassene, von den Spuren der Zeit gezeichnete Gebäude, die den Blick des Künstlers erregen, um sie in erfundener Farbigkeit neu zu inszenieren.

Durch hohe, astlose Baumstämme schaut der Betrachter zur Lichtung, gleich einem wandernden Entdecker, der Verborgenem auf der Spur ist.

Die Bildsprache Mauersbergers entspringt dem Grundgedanken des Realismus, folgt dann aber der Eigengesetzlichkeit von Farbe und Form. Gestischer Duktus wechselt mit weichem Farbverlauf und wandelt sich zu scharf konturierten Formen in kleinteilige, divisionistische Auffächerung der Farbe.

Die Bildkompositionen zeichnen sich durch Klarheit aus und laden zur Kontemplation ein.

So wie sich Malschichten überlagern und das Darunterliegende neu kontextualisiert wird, Größen im Bild variieren, lenkt Mauersberger auch die Blickgeschwindigkeit und thematisiert somit nicht nur vom Sujet, sondern auch vom Fluss der Betrachtung aus das Weben der Zeit.

Mauersberger studierte in Dresden an der HfBK und der Leipziger HGB Malerei und Grafik und hat regelmäßige Ausstellungen in Frankfurt und Berlin.

Ausstellungsansichten (c)Marcel Noack

Impressionen von der Ausstellungseröffnung (c)Fabian Heublein