tandem #4

Tandem #4

Tandem #4

2022 finden im 4D Projektort des BBK LEIPZIG e.V. im Rahmen des Vor- und Nachlassprojektes Tandem-Ausstellungen statt. Mitglieder der Jahrgänge vor 1960 gestalten gemeinsam mit einem/r jüngeren Künstler:in aus den Reihen des BBK LEIPZIG e.V. eine Ausstellung im 4D Projektort. Diesmal zu sehen sind Zeichnungen, Malereien, Radierungen und Skulpturen von Axel Bertram (*1942 in Leipzig) und Mihaela Vujnovic (*1989 in Kroatien).

Axel Bertram // Mihaela Vujnovic

Zeichnung, Malerei, Radierung und Skulptur

Vernissage // 1. September ab 18 Uhr

Laufzeit // 01. – 22.09.2022
Ort // 4D Projektort des BBK LEIPZIG e.V., Tapetenwerk Haus B, Lützner Straße 91, 04177 Leipzig

Öffnungszeiten // Di, Mi, Do 14-18 Uhr und nach Vereinbarung

Tapetenwerkfest und -rundgang // 16.09. ab 17 Uhr, 17.09. 14 – 18 Uhr, 18.09. 13 – 17 Uhr

Axel H. Bertram

1942 in Leipzig geboren
Dreher, Konstrukteur und wissenschaftlicher Mitarbeiter in Leipzig, später in Jena
1976 Diplomingenieur TH Karl-Marx-Stadt
1979-1987 Kulturakademie Rudolstadt
Seit 1987 Mitglied im Verband Bildender Künstler
und freischaffend in Jena als Maler und Grafiker
2009 Umzug nach Leipzig
1991 bis 2015 Lehrtätigkeit an der Künstlerischen Abendschule Jena

Artist Statement

Die in der Ausstellung Tandem #4 gezeigten Arbeiten sind eine Auswahl von Zeichnungen und Radierungen der letzten zwei Arbeitsphasen.

Sie entstanden in größeren zeitlichen Abschnitten, die Kaltnadelradierungen in den vergangenen zwei Jahren im Anschluss an eine Phase der Kohle- und Kreidezeichnungen. Für die Zeichnungen, mit dem Thema „Hindernisse“ habe ich Naturformen wie Büsche, Astwerk, Strukturen und ähnliches benutzt. Sie sind so angelegt, dass der Betrachter kaum in den Bildraum eindringen kann. Damit wird auch das erzählerische Moment verringert und man kann über das eigene Verhältnis zur Natur nachdenken.

Bei den Kaltnadelradierungen stehen weniger Hindernisse oder Sperren im Vordergrund, hier sind gegeneinander gerichtete Energien wichtig, Großräumigkeit oder der Gedanke von Ganzheitlichkeit. Die Natur hat mir immer Kraft und Anregung zur eigenen Arbeit gegeben, wobei sie so etwas ist wie ein Starthelfer oder Katalysator.

Mein eigenes Abenteuer liegt dabei in bisher für mich unbekannten Formungen und wenn das Gezeichnete Neugier erweckt, Sensibilität gespürt wird, oder auf einen Betrachter aktivierend wirkt, wäre das ein schönes Ergebnis.

Mihaela Vujnovic

Mihaela Vujnovic wurde 1989 in Kroatien geboren. Sie wuchs in Belgrad auf, wo sie ihr Studium der Malerei an der Fakultät für Bildende Künste abschloss. Danach zog sie nach Frankreich, wo sie an der École Nationale Supérieure d’Art de Nancy einen MFA-Abschluss machte. Im Jahr 2015 erhielt sie einen weiteren MFA-Abschluss an der Fakultät für Bildende Künste in Belgrad. Seit 2018 lebt und arbeitet sie in Leipzig.

Artist Statement

In der Ausstellung Tandem #4 präsentiert Mihaela Vujnovic eine Auswahl von Werken aus der Serie mit dem Titel Erde, Feuer, Wurzeln und andere seltsame Linien. Die gezeigte Auswahl besteht aus groß- und kleinformatigen Zeichnungen sowie aus Skulpturen aus verschiedenen Materialien wie Draht, Gips, Resin, Holz und Papier.
Unsere flüchtigen und fragmentierten alltäglichen Erfahrungen und Interaktionen lassen uns wenig Raum, um das gemächliche, aber tief verwurzelte und scheinbar endlose Leben der Natur und der Welt, deren Teil wir sind, zu erfassen und darüber nachzudenken. Diese Zeichnungen sind eine Erkundung dieser Atmosphäre der Unendlichkeit, ausgelöst durch mein Interesse an der Geschichte der Pflanzen, in denen verschiedene Formen und Gestalten schweben und fliegen, sich berühren und verwandeln und schließlich ihren eigenen Platz finden. Die Zeichnungen zielen darauf ab, diese Formen und Gestalten für den Bruchteil einer Sekunde einzufangen und festzuhalten, bevor sie sich zerstreuen, verblassen und ganz verschwinden. Es handelt sich um einen Versuch des farbigen Geschichtenerzählens, der sich an meine Umgebung richtet und durch eine Fülle von seltsamen Linien angeregt wird, die in der Natur und unserer Natur existieren oder zu existieren scheinen.

Ermöglicht wurde die Realisierung der Arbeiten durch das Arbeitsstipendium Neustart Kultur der VG-Bild Kunst (2021) und der Stiftung Kunstfonds (2022).

Impressionen von der Eröffnung (c)Fabian Heublein