tandem #2

Tandem #2

Tandem #2

Ab 2022 finden im 4D Projektort des BBK LEIPZIG e.V. im Rahmen des Vor- und Nachlassprojektes Tandem-Ausstellungen statt. Mitglieder der Jahrgänge vor 1960 gestalten gemeinsam mit einem/r jüngeren Künstler:in aus den Reihen des BBK LEIPZIG e.V. eine Ausstellung im 4D Projektort.

Irene Kiele / Lea Petermann // Malerei und bewegte Skulptur

Laufzeit // 04.03. – 31.03.2022

Vernissage // 03.03.2022 ab 18 Uhr

Künstlerinnengespräch // 24.03.2022 18 Uhr

Öffnungszeiten //
Di, Mi & Do 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung
Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über die aktuellen Corona-Regelungen.

Irene Kiele, Überwachsen, 2017, Öl auf Malplatte, 50 x 60 cm
Irene Kiele, Überwachsen, 2017, Öl auf Malplatte, 50 x 60 cm
Irene Kiele, Nebelland (Niflheim), 2019, Öl auf Malplatte grundiert, 80 x 60 cm
Irene Kiele, Nebelland (Niflheim), 2019, Öl auf Malplatte grundiert, 80 x 60 cm

Irene Kiele

1942 in Frankfurt/O. geboren
bis 1970 medizinisch-technische Assistentin
1970-75 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Hans Mayer-Foreyt, Prof. Wolfgang Mattheuer, Prof. Werner Tübke, Prof. Bernhard Heisig
1974 Studienaufenthalt in Tallin/Estland
seit 1976 freischaffend als Künstlerin in Leipzig
1976-79 Fördervertrag in Borna: Studien im Tagebau und in der Industrieregion
1976-89 Mitglied im VBK/DDR
1990 Pleinair in Wernigerode, Stipendium des Landes Sachsen-Anhalt
seit 1993 Mitglied des Bundes Bildender Künstler
seit 1993 Mitglied des Leipziger Kunstvereins „Mobiles Büro für Erdangelegenheiten“

 

Einzelausstellungen (Auswahl)



1979 Aufnahme in den VBK der DDR, von da an Ausstellungen in den Galerien des Kulturbundes, in der Universität Leipzig, in Halle und Umgebung
1992 Leipzig, Ring Galerie
1995 Riesa, Stadtmuseum
Filderstadt, Städtische Galerie
1996 Freiburg/ Breisgau, Galerie Rombach-Center
Bremerhaven, Betriebsgalerie Firma Nordsee
1996/2000/04 Freiberg, Galerie Koch
1998 Weißenfels, Schlossmuseum *(WK)
2002 Leipzig, Stadtarchiv **(KAL)
2007/10 Stendal, Volksbank, Geschäftsstelle Stendal
2012 BBK Leipzig, Forum Lipinski
2018 25. Jahresausstellung Leipziger Künstler, Baumwollspinnerei

*(WK): Werkkatalog: Farbe der Sprache – Sprache der Farbe
**(KAL): Kalender der Stadt Leipzig; Künstlerportait
strong>Gruppenausstellungen (Auswahl)

1979-1990 Leipziger Bezirkskunstausstellungen, Dresden X. Kunstausstellung, Bildermesse
1994 Dresden: Zeitblick. Kunstlandschaft in Sachsen
Schloß Reinbek, Museum Rade: Thomas Mann – Reflexionen Breda (Ndl)
2005 Leipzig, Gr. Sächsische Kunstausstellung
2006/07 Leipzig, Ausstellungen der Gedok-Gruppe
2008 Dresden, Sächsischer Landtag, „Zeitfenster“
2010 Merseburg, „Länderwechsel“, Kunststiftung ben zi bena
2014 Berlin Adlershof, „Leipziger AllerART“
2015/2017 Leipzig, Kunstkonzil
2017 Potsdam, Museum Barberini, „Hinter der Maske“

 

Irene Kiele pflanzt Formen – Stücke aus der dünnen Haut der Zukunft

Die Gemälde Irene Kieles faszinieren durch ihre Ausstrahlung. Licht durchbricht die Dunkelheit, gibt Hoffnung und verhindert, dass Melancholie in Resignation umschlägt. Farbe und Licht geben den Bildern jene starke emotionale Wirkung. Immer wird die Balance zwischen den gegensätzlichen Polen Harmonie – Disharmonie, Spannung – Lösung, Rhythmik – Ruhe gehalten. Das Geometrisch-Konstruktive der gefügten und gebauten Bilder wirkt wie eine abstrakte Lichtarchitektur. Sie spannt farbige Flächen über den Abgrund, beantwortet Fläche mit Fläche.

Irene Kiele (*1942) nahm 1970 das Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst auf und gehörte zu einem der Jahrgänge, die mit den Professoren Wolfgang Mattheuer, Werner Türke und Bernhard Heisig konfrontiert wurden. Aber sie geriet nicht in den Sog einer dieser starken Künstlerpersönlichkeiten, sondern setzte sich, untypisch für Ort und Zeit, eher mit der klassischen Moderne aneinander.

Betrachtet man Irene Kieles Gemälde genauer, sieht man, dass sie Maler, wie z.B. Fritz Winter oder Paul Klee nicht nachahmt, aber sie lernte von ihnen und fügte weibliches Sehen hinzu. Sie meidet das Krasse, die spitze Ironie und kubische Aggressivität, entwickelt organische Formen von innern heraus und gibt ihnen eine sanfte Oberfläche, öffnet behutsam das Sichtbare und lässt die Bilder in sorgsamer Ausführung langsam wachsen. Irene Kiele pflanzt Formen. Ihre Bilder sind Grundmuster von Werden und Vergehen. Es sind leise Bilder, die Widerstand bestärken und zum Neuleben ermuntern – Stücke aus der dünnen Haut der Zukunft.

(Quellen: Dr. Anneliese Hübscher, Volker Frank)

Lea Petermann, Breathing net, 2021, Silikon, Tüll, Gips, Gebläsepumpe, Dimmer, Rasberry Pi, Variable Maße

Lea Petermann zu ihrer Arbeit „Breathing net“
Die Skulptur besteht aus aneinander genähten Kugelformen aus Stoff, die von einer programmierten Gebläsepumpe in Intervallen aufgeblasen werden. Durch ein Baukastenprinzip entsteht eine komplexe organische aber systematische Struktur, die sich immer wieder verändern und an die spezifischen Gegebenheiten des Raumes anpassen lässt. Im Raum befinden sich außerdem runde Gipskugeln, die teilweise in den Stoffformen stecken und sie verschließen oder die Skulptur in den Raum erweitern.

In der Formfindung habe ich mich unter anderem an der Struktur von Pilzen orientiert. Der Pilz als organisches Netzwerk ist verstärkt zum Forschungsobjekt in Natur-, Kultur- und Sozialwissenschaft geworden. Aus meiner künstlerischen Forschung zu diesem Thema ist eine Skulptur entstanden, die ihre eigene Offenheit aber auch ihre Grenzen verhandelt.

Lea Petermann

geb. 1985 in Köln
Meisterschülerstudium bei Peggy Buth, HGB Leipzig /// Diplom Medienkunst mit Auszeichnung bei Alba D’Urbano, HGB Leipzig /// Diplom Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, Universität Hildesheim /// Licence Professionelle Mediation kulturelle de l’Art (Kulturvermittlung), Université de Provence Aix-Marseille, Frankreich /// Lehrtätigkeit Abendakademie, HGB Leipzig /// Kuratorin der Halle 9 Kirowwerk, Leipzig

Stipendien und Förderungen
Landesstipendium des Freistaates Sachsen für das Meisterschülerstudium /// Projektförderungen des Freundeskreises der HGB und der Juliane Noack Künstlerförderung /// Stipendium der Paul und Maria Kremer Stiftung der künstlerisch-wissenschaftlichen Diplomarbeit

Ausstellungen (Auswahl)
Demo Mode Society, Galerie ASPN, Leipzig /// Meisterschüler*innenausstellung, a&o Kunsthalle, Leipzig /// Verletzbare Subjekte, Zitadelle Spandau /// Voila!, Mädler Art Forum, Leipzig