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Eine f/stop Satelitenausstellung

Roxana Rios // edge

Rios‘ künstlerische Praxis beschäftigt sich kritisch mit der Entwicklung von (hegemonialen) Narrativen sowie Beziehungen zwischen Bild- und Wissensproduktion. Innerhalb fotografischer, performativer und installativer Formate untersuchen they den Körper als Konstrukt, Material und Repräsentant*in innerhalb gesellschaftlicher (An-)Ordnungen. Wie manifestieren sich Identitäten, Strukturen und Konnotationen – wie lassen sich Verbindungen und Abhängigkeiten eines kollektiven Korpus
visuell beschreiben? (Wie) können neue Narrative und zeitgenössische Äquivalente politischer Phantasmen „fantasys of unity“ hervorgebracht werden ? In dieser Funktion versteht sich their Arbeit als Testfeld utopischen Denkens, Sehens und Sprechens, als Beitrag zu zeitgenössischen, gesellschaftlichen sowie ästhetischen Diskursen.

Beteiligte(r) Künstler*in:
Roxana Rios (they/them)

Öffnungszeiten //
Di, Mi, Do jeweils von 10:00-16:00 Uhr u.n.V.

Ort //
4D Projektort des BBK LEIPZIG e.V. (Tapetenwerk Haus B)
Lützner Straße 91
04177 Leipzig

Aufnahme aus 'echo', 4D Projektort, Leipzig 2024. Copyright: Roxana Rios

f/stop Festival für Fotografie Leipzig

Das f/stop Festival für Fotografie Leipzig wurde 2007 gegründet und präsentiert in Ausstellungen und verschiedenen Formaten Positionen zeitgenössischer, künstlerischer Fotografie. In verschieden Formaten hinterfragt das Festival die Wahrnehmung unserer Welt über das Medium Fotografie. Damit machen wir das Medium für unterschiedliche Alters- und Bevölkerungsgruppen fassbar und zugänglich. f/stop versteht sich als Publikumsfestival und gleichzeitig als Ort des Austauschs über Fotografie als künstlerisches Ausdrucksmittel. Die Ausstellungen versammeln Arbeiten nationaler und internationaler Künstler:innen und werden von einem umfangreichen Rahmenprogramm ergänzt. Die Vermittlung von Fotografie an diverse Zielgruppen ist ein wesentliches Ziel.

Jede Festivalausgabe entsteht rund um ein Thema von gesellschaftlicher Relevanz. Zu den wesentlichen Zielen des Festivals gehört es, vielfältige Zugänge zum Medium Fotografie zu schaffen, Wahrnehmungsmuster aufzubrechen und Diskurse anzustoßen. Dabei verbindet es eine internationale Ausrichtung mit lokaler Einbettung: Einerseits zeichnet sich das Festivalprogramm durch Vielstimmigkeit aus und beinhaltet Formate, die sich explizit an ein internationales Publikum richten oder ortsunabhängig zugänglich sind. Andererseits arbeitet das Festival eng mit Kooperationspartner:innen in und um Leipzig zusammen; zudem trägt die f/stop Fotoszene maßgeblich zur Vernetzung der Künstler:innen und Akteur:innen vor Ort bei.

(Quelle: https://fstop-festival.de/de/about-festival/)

Flucht in die Öffentlichkeit

„Flucht in die Öffentlichkeit“ beschreibt die bewusste Bewegung nach Außen als eine mögliche Strategie künstlerischer und politischer Arbeit. Häufig in Zusammenhang mit der Enthüllung belastender Informationen verwendet, für die Informant*innen die größtmögliche Plattform suchen, beschreibt der Begriff, wie die Öffentlichkeit als Absicherung eingesetzt wird. Sichtbarkeit wird hierbei als Kontrollmechanismus genutzt, bei dem das öffentliche Meinungsbild zur Unterstützung kritischen Handelns herangezogen wird. In der DDR wiederum bedeutete die „Flucht in die Öffentlichkeit“ Unbeirrbarkeit und Zusammenhalt nach Außen zu demonstrieren, als Gegensatz zu den unterschwelligen und zersetzenden Vorgehensweisen des Staatsapparates.

Ausgehend von diesem Begriff geht das f/stop Festival dem Verhältnis von Sichtbarkeit und Widerständigkeit in Fotografie und Film nach und fragt, wie politische Praxis ins Bild gesetzt werden kann, ohne ihre Handlungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Das Festival versammelt Praktiken an der Schwelle von individueller Fürsorge und gesellschaftlicher Wirksamkeit aus historischer und zeitgenössischer Perspektive und beleuchtet die politische Dimension der Bilderzeugung vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Debatten und globaler Krisen. Ein besonderes Augenmerk wird auf archivarische Zugänge gelegt und deren fürsorgliche Verantwortung gegenüber der Vergangenheit betrachtet.

 

Die 10. Ausgabe des f/stop – Festival für Fotografie Leipzig wird sich in das Stadtzentrum und in den öffentlichen Raum ausweiten und verschiedene Ausstellungsräume bespielen. Durch Displays im öffentlichen Raum wird das Zentrum Leipzigs als Aushandlungsort gesellschaftlicher Themen genutzt. So wird mittels verschiedener ortsspezifischer und mobiler Formate die Ausstellung auch physisch in den öffentlichen Raum gebracht. Die Flucht in die Öffentlichkeit wird somit auch auf räumlicher Ebene des Festivals stattfinden und soll den Versuch unternehmen, die Stadt, ihre fragmentierten Öffentlichkeiten sowie ihre Institutionen mittels fotografischer und filmischer Praxis mit aktuellen und drängenden Fragen unserer Gesellschaft herauszufordern.

(Quelle:https://fstop-festival.de/de/flucht-in-die-oeffentlichkeit/ )