Arbeit im Wandel

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Delitzsch.Unternehmen.Geschichten.

Der BBK Leipzig e.V. initiiert im Rahmen seines diesjährigen Jahresthemas „Arbeitsrealitäten“ ein fotografisches Kunstprojekt in Delitzsch. Zwischen aktuell noch existierenden historischen Berufen und Zukunftstechnologien spannt sich hier ein großer Bogen verschiedenster Arbeitsrealitäten und Berufe, die künstlerisch und dokumentarisch von den Fotografen Christoph Busse und Jan Stradtmann untersucht werden.

Die Ergebnisse werden während des Delitzscher Adventsmarktes im Kino- und Veranstaltungshaus Markt Zwanzig vom 06. bis 08.12.2024 in digitaler Form präsentiert; außerdem ist ab September eine Ausstellung der Arbeiten in innerstädtischem Raum geplant.

 

Bäckermeister. Copyright Christoph Busse

Christoph Busse

Busses Leidenschaft für Bilder entstammt dem Fotojournalismus und seiner steten Neugier. Früh hat er sich auf die Fotografie als Medium festgelegt und begonnen, eigene, meist serielle Arbeiten zu schaffen und dabei mit verschiedenen Techniken und Perspektiven experimentiert. Er lebt seit über 20 Jahren von Fotoaufträgen für große Magazine, Firmen und Institutionen.

Projekte aus eigenem Antrieb nennt er ‚Herzblut‘, wobei Porträts von Menschen eine große Rolle spielen. So bereiste Busse ganz Europa für seine Kunst, beispielsweise um Schaffnerinnen zu porträtieren, die albanischen Mannsfrauen zu fotografieren oder zuletzt um in Finnland Menschen beim saunieren mit der Kamera zu begleiten. Beim Projekt „Meisterfinger“ beschäftigt er sich zudem mit Aufnahmen von Händen und Klavieren aller Couleur aus der Sicht von oben.  

Derzeit verlagert sich sein Interesse auf die Entdeckung von Störungen und Absurditäten im Alltäglichen, die er fotografisch dokumentiert. Sie basieren zumeist auf Zufällen und spontanen Begegnungen. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den zahllosen Mitteln der Fotografie treibt Busse in diesen freien Arbeiten mehr und mehr an.

Jan Stradtmann

Seit seinem Abschluss in MA Photographic Studies an der University of Westminster in London arbeitet Jan Stradtmann als Künstler mit dem Schwerpunkt Fotografie. In seinen Arbeiten untersucht er Architektur als Form der Repräsentation sowie menschliche Interaktionen in Landschaften, die durch historische Ereignisse geprägt sind. Seine Arbeiten wurden in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert.

Jan Stradtmann’s Vorhaben für das Projekt „Arbeit im Wandel“, besteht aus der Erstellung fotografischer Gruppenportraits. Diese möchte er in unterschiedlichen Unternehmen in Delitzsch anfertigen. Es ist geplant, die Bilder innerhalb der Fabriken, Werkstätten und Büros zu fotografieren.

 Das abgebildete Arbeitsumfeld, Werkzeuge und Arbeitsschutzkleidungen sollen Bestandteile der Aufnahmen werden. Dies schafft Rückschlüsse auf die Tätigkeiten der Angestellten und die Ausrichtungen der Betriebe. Die Form des Gruppenportraits ermöglicht Jan Stradtmann zusätzlich, Beziehungen zwischen den Abgebildeten herauszuarbeiten. Die geplanten Fotografien versteht Jan Stradtmann als Zeitdokument. Dieses kann zukünftigen Generationen Arbeitsrealitäten, die sich aktuell im Wandel befinden, veranschaulichen.

„Portraits von Jugendlichen, die im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und des Freiwilligen Ökologischen Jahres in der Schutzstation Wattenmeer auf der Insel Sylt arbeiteten." Copyright Jan Stradtmann, aus der Serie „Singularity", 2019